Piotr Iwicki
Werke | Vita
Für die Kunst des polnischen Künstlers Piotr Iwicki sind Computerprogramme wie Bryce und Photoshop unerlässlich. Malprogramme, die automatisch ein fertiges Werk, wie gemalt, modellieren, kommen dagegen für ihn keineswegs in Frage. Er bearbeitet seine Bilder mit den Gestaltungsprogrammen, und nutzt aus, was diese Programme bieten: Er gestaltet, verändert und manipuliert das Material für seine Kunst. Das bedeutet, die Bilder Iwickis sind rein technisch und maschinell generiert aber doch manuell durch seine Hand.
Nach der Ansicht des Künstlers lässt der maschinelle Fortschritt unser Leben „nach Außen“ enorm beschleunigen, andererseits verlangsamt sie das menschliche Agieren „nach Innen“. Menschen vertrauen immer vehementer auf Computer und werden selbst abhängig davon und verlieren damit immer mehr ihre Fähigkeiten: passende Beispiele dafür sind das Kopfrechnen, das Schönschreiben und die von uns preisgegeben persönlichen Daten in der Online-Welt. Demnach reflektiert der Künstler solche negativen Entwicklungen bezogen auf sich und seine Umwelt mittels seiner Kunst, welche durch unterschiedliche Technik geschaffen wird. Die Frage danach, ob die Maschine ihm hilft, das Thema intellektuell zu vertiefen oder vielmehr banalisiert, ist dabei zentral. Die Antwort darauf liegt zweifelsohne bei jedem selbst.
Schließlich thematisiert Piotr Iwicki dieses ambivalente Verhältnis der Entwicklung des Computers in seinen künstlerischen Arbeiten, die sich unsere Gesellschaft, die reale und soziale Welt, in der wir gerade leben, mit einem skeptischen Blick ergründet und dem Betrachter damit Anstöße zum kritischen Hinterfragen geben. Im Interesse des Künstlers liegen weitere Themen, die mit dem Computer und der Digitalisierung zusammenhängen, wie Sicherheit, CCTV, Gentechnik, die dunklen Seiten unserer Wertvorstellungen, Gamesucht und die Isolierung aus der sozialen Umwelt.
Somit positionieren sich die Werke Iwickis auf einem essenziellen Platz in der kritischen Auseinandersetzung unserer Gesellschaft.