X44. Zbigniew Gostomski
Die Galerie ist sehr erfreut in Kooperation mit der Sammlung Zietak (Freiburg) Werke des polnischen Künstlers Zbigniew Gostomski (1932 – 2017) zu präsentieren. Zbigniew Gostomski studierte 1953 bis 1959 bei Michał Bylina Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Warschau, bei der er bis zuletzt eine Professur für Malerei inne hatte. Ende der 50er begann Zbigniew Gostomski seine Optical Objects zu schaffen, Werke, die zwischen OpArt und Konkreter Kunst angesiedelt sind. 1966 gründete er zusammen mit den Künstlern Tadeusz Kantor, Roman Owidzkiego, Edward Krasinski und Henryk Stażewski, sowie den polnischen Kunstkritikern Anka Ptaszkowska, Mariusz Tchorek und Wiesław Borowski die Galeria Foksal, die am 1. April 1966 mit einer Ausstellung von Zbigniew Gostomskis Werken der Optical Objects Serie eröffnet wurde.
In seinem weiteren künstlerischen Werdegang wandte er sich unter anderem der Konzeptkunst zu und begann die Symbolik von Objekten in sein Werk einfließen zu lassen. Neben der Bildenden Kunst war Zbigniew Gostomski als Schauspieler an Tadeusz Kantors Theater Cricot 2 aktiv und wirkte in Andrzej Wajdas Dokumentarfilm Umarła klasa (1977) mit.
In der Ausstellung STAND DER DINGE werden die Gemälde »Stan rzeczy« (Stand der Dinge, 1991) und »Jeszcze wschód słońca« (Noch Sonnenaufgang, 1991) begleitet von neueren Arbeiten des Künstlers. Diese retrospektive Nebeneinanderstellung folgt Gostomskis Sicht der Welt und erlaubt eine extensive Auseinandersetzung mit seinem Schaffen: "Die Welt kann als ein Zusammenspiel von Zuständen der Dinge begriffen werden. In der Tat ist es an sich ein kolossaler, hochkomplexer Zustand, in dem alles, was ist und was sein mag, durch ein unendliches Beziehungsgeflecht mit allem anderen verbunden ist." (Zbigniew Gostomski im Gespräch mit Wiesław Borowski, »Stan rzeczy« [Katalog], Kunstmuseum Łódz, 1994)
Rezension der Ausstellung von Hans-Dieter Fronz in der Badischen Zeitung vom 8.11.2018