X51. Petra Blocksdorf, Elena Monzo, Saba Niknam _ HUMAN NATURE
Die Galerie ist erfreut Arbeiten der Künstlerinnen Petra Blocksdorf (Freiburg), Elena Monzo (Brescia, Italien) und Saba Nikman (Straßburg, Frankreich) in der Gemeinschaftsausstellung „HUMAN NATURE“ zu zeigen.
Die drei Künstlerinnen eröffnen ihre Sichtweisen mittels Mixed Media Arbeiten, Radierungen, Keramik und Maskenobjekten. Ihre Arbeiten sind Kommentare zur Gesellschaft, die sich nicht an einer glatt geschönten Oberfläche spiegeln, sondern in kühner Neugier an der Grenze von gesellschaftlicher Konvention und menschlicher Natur forschen.
Petra Blocksdorf hat der Karlsruher Kunstakademie bei Horst Antes studiert. Sie zeigt in der Ausstellung kleinformatige Pinselzeichnungen auf hellen Malgründen. Dort schwebt eine solitäre Malfarbe, welche die Künstlerin in opaker bis transluzenter Varianz verwendet. Die ebenfalls präsentierten dunklen Portraits lassen den Betrachtenden in eine unsichere Kluft der Wahrnehmung gleiten. Petra Blocksdorf evoziert mit ihren Arbeiten die Erfahrung des sogenannten „Uncanny“, des Unheimlichen, das sich als seltsam vertraut und gleichzeitig geheimnisvoll materialisiert.
Elena Monzo studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Brera Malerei. In der Ausstellung präsentiert sie Gemälde, Zeichnungen und Keramiken, die um eine hedonistische Philosophie oszillieren. Im Mittelpunkt steht die Ästhetik des weiblichen Körpers, die als Metapher einer zerfallenden Gesellschaft inszeniert wird. In ihren malerischen Arbeiten erforscht die Künstlerin sexuell aufgeladene Szenerien der menschlichen Natur, ohne den Blick davon beschämt abzuwenden. Als Gegenpol zu den ungeschönten Arbeiten auf Papier referieren die Keramiken auf die Lust zur Maskerade und das Spiel mit Phantasma und Illusion.
Saba Niknam ist eine persische Künstlerin, die in Teheran und Straßburg Malerei und Graphik studierte. Sie arbeitet hauptsächlich mit der graphischen Manier der Radierung. Die ausgestellten Monoprints geben in surrealistischen Sequenzen ihre tiefsten inneren Stimmungen und Erfahrungen wieder. In den exzentrischen Maskenobjekten ergründet sie ihre Identität und Herkunft. Die verwendeten Materialien, ob Papier für einen Druck oder Filz für eine Maske werden wie ein lebendiger Organismus behandelt, der die Spuren der Arbeitsvorgänge aufnimmt und den Werken eine native Ästhetik verleiht. Besonders deutlich wird dies in der Technik des Druckens, welche die Künstlerin als Werkzeug für Ihren Ausdruck, aber nicht als dogmatisches Verfahren nutzt.
Hans-Dieter Fronz in der Badischen Zeitung vom 15.11.2019