X69. JOCHEN DAMIAN FISCHER _ Sehnsucht aus Beton
»Sehnsucht aus Beton, Liebe aus Stahl, rostfrei, erste Wahl, Millionenfach bewährt, Lachen unbeschwert.« sind die ersten Worte des Songs Sehnsucht aus Beton der Band Weltschmertz aus dem Jahr 1982. Der Titel der Ausstellung ist nicht nur als Hommage an den Song zu verstehen, sondern auch als Anleitung der Ausstellung zu begegnen: Die Entfremdung der Menschen und die Suche nach Sinn im modernen urbanen Leben bestimmen die Spannung zwischen den gegensätzlichen Polen, die von Sehnsucht nach Besserem und der Gefangenschaft in Härte und Kälte aufgespannt werden. Jochen Damian Fischer setzt in diesen Spannungsraum seine aus recycelten Fundstücken bestehenden Objekte, die den Betrachter roh und direkt in eine dystopische Welt aus Beton und dessen ästhetischer Überhöhung des Zerfalls werfen. Wie können die Gegensätze aufgelöst werden? Ist die Abspaltung überwindbar? Wie geht es weiter? Geht es weiter? Vielleicht liefert der Song eine Antwort: »Versichert gegen Angst, ein jeder kann's. Glauben nach Katalog, Gewissheit analog. Alles unter Kontrolle, Kontrolle unter Kontrolle. Zukunft programmiert, Vergangenheit restauriert. Oh, es überfällt mich, oh, es überkommt dich, oh, es übermannt uns, Sehnsucht aus Beton...«
Jochen Damian Fischer (*1984 in Emmendingen) hat an der staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Prof. Udo Koch, Prof. Werner Pokorny, Markus Ambach Bildhauerei studiert. Er war Meisterschüler im Weißenhofprogramm bei Prof. Udo Koch und Prof. Ricarda Roggan.
Nach RAUM OHNE FENSTER (April – Juli 2021) ist Sehnsucht aus Beton seine zweite Einzelausstellung in der Galerie.