X33. David van der Post – Pathos
In David van der Posts Malerei stellt sich die Frage nach der Verbindung zwischen der Abbildung und seiner zum Sujet gewordenen Wirklichkeit. Während seine Landschaften aus der Entfernung wie fotografiert erscheinen, wirken sie bei näherem hinsehen in Bewegung, als ob der Beobachter, vielleicht in einem Zug sitzend, an der Landschaft vorbeirauscht. Die Formen und Farben verfremdet durch das Auge des Abstand erzeugenden imaginären Objektivs, wird der Betrachter auf eine Reise in das Bild geschickt. Kommen in seiner UFO-Serie Motive von unbekannten Flugobjekten ins Landschafts-Bild, wird die nach dem Foto gemalte Landschaft sinnlich erfahrbar in der Negation durch das transzendentale Element des unwirklichen UFOs und somit Wirklichkeit.
Auch in der Ausstellung »Pathos« spielt die Fotografie eine wichtige Rolle. So sind die »Rom-Portraits« nach der Vorlage von Elliot Erwitts Schwarz-Weiß-Aufnahme einer Menschenmenge auf dem Petersplatz in Rom entstanden; durch das Herauslösen einzelner Gesichter aus der Menge und die freie Interpretation der im ursprünglichen Foto stecknadelkopfgroßen Köpfe und die verdichtete Präsentation erschafft David van der Post neue Realitäten und Interpretationsspielräume. Das zentrale Bild dieser Ausstellung, um das sich die anderen Werke gruppieren, ist »Abschied« genannt und wird von Porzellanfiguren begleitet, die in ihrer Fragilität die der abgebildeten Vögel und Menschen aufgreifen.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.